Liniker & os Caramelows

Liniker & os Caramelows

KonzertArena

Wie viel muss man eigentlich darüber reden, dass die Frontfrau einer Band transsexuell ist? Viel? Ein bisschen? Gar nicht? „Deixa eu baguncar você“ – „Lass mich dich durcheinander bringen“, heißt es im Refrain des viralen Hits „Zero“ der brasilianischen Band Liniker e os Caramelows. Gesungen wird es von Liniker Barros, die als trans-schwarze Frau mit Kleid, Lippenstift und Schnurrbart queere Attribute selbstbewusst mit ihrer maskulinen Soulstimme zusammenbringt. Sie versteht sich allerdings nicht als Travestiekünstlerin, sondern will mit der Vermischung der Geschlechter die Unterschiede zwischen Mann und Frau egalisieren – ein Thema, das in seiner Bedeutung gar nicht ignoriert werden kann. Aber auch ein Thema, um das es nicht die ganze Zeit gehen darf. Schließlich haftet an Liniker die wunderbar zähe, klebrig-süße Masse der Band Os Caramelows. Und diese Masse umschließt die reich betexteten Lieder Linikers mit einer Vielzahl von Einflüssen: Folklore, Elektro, Ethno, MPB (populäre brasilianische Musik), Pop, Samba Rock, Tropicalia, Punk und Black Sabbath. Für die Fusion, die all diese Grooves verbindet, dieses einzigartige Mit- und Nebeneinander von Sounds haben sie sogar ein Wort erfunden: Funzy.  Es ist ein Genre, das ihnen ganz allein gehört. Eine Fusion mit viel Swing, Balladen, Liebesliedern, die sehr tanzbar ist und reichlich afrobrasilianischen Samba im Blut hat. Mit diesem traditionell afrikanischen Musikstil räumen Liniker e os Caramelows auch der schwarzen Bevölkerung, die in Brasilien immerhin etwa fünfzig Prozent ausmacht, den ihr zustehenden Platz ein. „Ich bin eine Tunte – eine schwarze Tunte!“, erklärt Liniker über allen Beschimpfungen stehend und nimmt es gleich mit zwei Stereotypen auf. So ist seine/ihre Musik immer auch ein Sprachrohr, durch das es viel zu verkünden gilt: „Wir hoffen, dass die Menschen in 20 Jahren auf Liniker e os Caramelows als Referenz für etwas zurückblicken, das ein Katalysator für Veränderungen war.Musik hat ihre Rolle, Kultur hat ihre Rolle, deshalb sind wir hier, für diese Zukunft.“

Besetzung und Land

Brasilien

Link

Zeit und Ort

Donnerstag, 26. Juli 2018 · Theatervorplatz
Beginn: 20:00 Uhr

Einlass ab: 19:00 Uhr

Tickets

Preis voll ermäßigt
Vorverkauf: 10,00 € 7,00 €
Abendkasse: 12,00 € 9,00 €

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