Carmina Burana

ArenaOuvertüre 2018: Carmina Burana

ArenaOuvertüre

Die Schicksalsgöttin Fortuna, Entscheiderin über Glück oder Unglück, betritt die Open-Air-Bühne der ArenaOuvertüre in Lobeda, Carl Orffs „Carmina Burana“ im Gepäck. Und schicksalhaft ist dieses Stück wahrhaftig – bereits die Entstehungsgeschichte ein Los. Grundlage sind Texte, die Orff einst in einem Antiquariatskatalog fand. Das in Latein und Mittelhochdeutsch verfasste Werk entpuppte sich als rund hundert Jahre alte Ausgabe einer Sammlung von Vagantendichtung. Die originalen Lied- und Dramentexte aus dem 11./12. Jahrhundert lagerten einst im Kloster Benediktbeuren, waberten in Abschriften durchs mittelalterliche Europa. Selbst in Norwegen fand man auf Holzkeilen Textpassagen des Werkes. Später kursierten die Liedtexte vorwiegend in intellektuellen Kreisen, wurden von Studenten aufgenommen. Carl Orff brachte sie ans Licht der Öffentlichkeit. Er wählte aus den weit über 200 Liedern 24 Stücke aus, die er vertonte: sinnlich, derb, voller Lebenslust und Spiritualität – und mit einer solchen Kraft, dass diese noch heute ohrwurmheischend durch Werbespots geistern, als Soundtrack für große Heldenfilme dienen oder Sportwettkämpfe begleiten.

Doch die „Carmina Burana“ stieß nicht nur auf Gegenliebe. Nach der Uraufführung 1937 in der Frankfurter Oper urteilte die Reichsmusikkammer der Nazis: „Bayerische Niggermusik, voller artfremder Elemente“, was sich vorrangig auf die meist in Latein verfassten Lied- und Dramentexte bezog. Heute zählt „Carmina Burana“ zu den erfolgreichsten und populärsten Werken der klassischen Musik.

Die sozialkritischen, politischen Lieder, die Trink- und Saufgesänge, die Hymnen auf die Liebe und die parodistisch-satirischen Texte schildern das Lebensgefühl der einfachen Leute, die sich die Lust nicht nehmen lassen. Dies alles bringt der machtvolle Chorsatz des Philharmonischen Chores mit Wucht und Klarheit zu Gehör. Unterstützt wird er dabei von den Stimmen des Knabenchor der Jenaer Philharmonie. Es dirigiert der designierte Generalmusikdirektor Simon Gaudenz.

Besetzung und Land

Es spielt die Jenaer Philharmonie.
Dirigent: Simon Gaudenz
Einstudierung Chöre: Berit Walther
Solisten: Lina Johnson – Sopran, Detlef Roth – Bariton, Edward Lee - Tenor

Die ArenaOuvertüre ist eine gemeinsame Veranstaltung von JenaKultur, der jenawohnen GmbH und der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ eG.

Zeit und Ort

22. - 23. Juni 2018 · Festplatz Lobeda West
Beginn: 21:00 Uhr

Einlass ab: 20:00 Uhr

Tickets

Preis voll ermäßigt
Vorverkauf: 16,00 € 13,00 €
Abendkasse: 19,00 € 16,00 €

Kinderkartenpflichtig

Pressestimmen

„Schon die Wucht der ersten Takte von „O Fortuna“ blies Regen und Fußball-Nervosität endgültig weg. Das Orchester der Jenaer Philharmonie spielte die Klage an die Schicksalsgöttin mit einer eindringlichen Intensität, die den Platz erfüllte...“
Unique, 24. Juni 2018

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